Das Civil Rights Movement hatte in den zehn Jahren, seit Rosa Parks verhaftet wurde, so einige Erfolge verzeichnen können: In Schulen, Imbisstheken und an Autobusbahnhöfen war die Rassentrennung aufgehoben worden und auch viele der Barrieren, die Schwarze vom Wählen abhielten, waren aus dem Weg geräumt worden. Dennoch hatte das Civil Rights Movement auch viele Verluste einfahren müssen, da weiße Rassisten oft sehr brutal auf die schwarzen Demonstrierenden reagierten. Mitte der 1960er wollten sich dies viele Mitglieder des Civil Rights Movements nicht mehr gefallen lassen, was zum Zerfall des Civil Rights Movements führte.

Marion S. Trikosko, Public domain, via Wikimedia Commons

Aufgrund zunehmender Gewalt gegenüber den Aktivist:innen des Civil Rights Movements sympathisierten die radikaleren Mitglieder der Bewegung zunehmend mit Anführern wie Malcolm X, einem populären Vertreter der Black-Muslim-Bewegung. Während Martin Luther King in seinen Reden über Gerechtigkeit und Aussöhnung sprach, drückte Malcolm X bei seinen Auftritten die Wut, Frustration und Bitterkeit der Schwarzen aus. Malcolm X war ein großer Kritiker des Civil Right Movements, da es ihm nicht weit genug ging: Er argumentierte, dass Afroamerikaner:innen im Alltag mit größeren Problem zu kämpfen hatten als etwa nicht in Restaurants sitzen zu können, viel wichtiger waren ihm Themen wie schwarze Identität, Integrität und Unabhängigkeit. Zudem lehnte Malcolm X, anders als King, Gewalt im Kampf für die Rechte schwarzer Amerikaner:innen nicht ab sondern war der Meinung, Schwarze müssten sich mit allen Mitteln verteidigen, die ihnen zur Verfügung standen.

Malcolm X‘s Ideen erlangten nach seinem Mord am 21. Februar 1965 noch mehr Aufmerksamkeit und inspirierten das Black Power Movement, das die Meinung vertrat, Schwarze sollten sich nicht in die von Weißen dominierte Gesellschaft integrieren, sondern ihre eigene ökonomische, soziale und politische Macht erlangen. Auch das Black Power Movement hielt an Malcolm X‘s Ansicht, Schwarze sollten mit allen Mitteln, wenn nötig auch mit Gewalt, für ihre Rechte kämpfen. Aufgrund seiner radikalen Ansichten erhielt das Black Power Movement viel schlechte Presse und wurde auch von einem Großen Teil der Aktivist:innen des Civil Rights Movements abgelehnt.

CIR Online, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Das Black Power Movement brachte unter anderem einige militante Gruppen wie etwa die 1966 gegründete Black Panther Party hervor, die sich zusätzlich zu ihren eigentlichen Zielen auch aufgrund ihres schwarzen Nationalismus und ihrer Gewaltbereitschaft einen Namen machten. Die Black Panther Party entwickelte sich beispielsweise von ihrem ursprünglichen Zweck als Beschützer afroamerikanischer Wohngegenden vor Polizeigewalt hin zu einer Marxistisch revolutionären Gruppe, die gegen die soziale Benachteiligung Schwarzer kämpfte.

Auch Martin Luther King erkannte jedoch, dass Rassismus nicht nur in der Politik verankert, sondern vor allem fest in der Gesellschaft verwurzelt war, weshalb Gesetze alleine die Situation Schwarzer nur beschränkt verändern konnten. So werden nun auch Armut, soziale Benachteiligung, Krieg sowie auch Menschenrechte für alle Hautfarben Themen seiner Kampagnen, die allerdings nur einen Bruchteil des Erfolgs seiner vorherigen Aktionen hatten, nicht zuletzt aufgrund der Risse, die im Civil Rights Movement entstanden waren.

Cleveland Plain Dealer, Public domain, via Wikimedia Commons

Die Poor People’s Campaign, die King für das Jahr 1968 geplant hatte, bei der tausende von Demonstrierenden nach Washington, D.C. kommen sollten, um gegen Armut zu protestieren, sollte er allerdings nie zu Ende führen: Am 4. April 1968 kam King durch ein Attentat in Memphis ums Leben, wo er einen Streik unterstützte. Mit ihm geht auch das Civil Rights Movement unter, das den schweren Schlag seines Todes nicht verkraften konnte, nachdem es seit der Abwendung vieler Protestierenden ohnehin schon Risse davongetragen hatte.

Selbstverständlich bleibt es eine Frage der Spekulation, ob das Civil Rights Movement hätte mehr erreichen können, hätten nicht so viele Aktivist:innen der Gewaltfreiheit den Rücken gekehrt. Was auf jeden Fall fest steht ist allerdings, dass das Civil Rights Movement ohne jegliche Anwendung von Gewalt viele Veränderungen in der Politik bewirken konnte und damit ein weiteres gutes Beispiel dafür ist, dass gewaltfreie Revolutionen durchaus großes Potential haben.

Quellen:
https://www.britannica.com/event/American-civil-rights-movement

https://www.bbc.co.uk/bitesize/guides/zcpcwmn/revision/1
https://www.prosieben.at/tv/newstime/black-lives-matter/helden-der-us-buergerrechtsbewegung-von-martin-luther-king-bis-blm
https://www.planet-wissen.de/geschichte/persoenlichkeiten/martin_luther_king/pwiediebuergerrechtsbewegung100.html
https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/201549/1965-ermordung-von-malcolm-x
https://www.britannica.com/biography/Malcolm-X
https://www.britannica.com/topic/Black-Panther-Party
https://www.history.com/news/black-power-movement-civil-rights

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Von: Miriam

3. März 2022

Bild: Cecil Stoughton, White House Press Office (WHPO), Public domain, via Wikimedia Commons

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